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Aus

Aus

Bahnhofsstadt im Süden Namibias

Die Region um das Städtchen Aus und das Huib-Plateau wurde ursprünglich von nomadischen Jäger- und Sammlergruppen der Nama besiedelt. Sie gaben der Stadt schon ihren heutigen Namen. !Aus bedeutete soviel wie Schlangenquelle, es war die letzte verlässliche Quelle vor der 120 km breiten wasserlosen Namib. Bis zum Jahre 1882 wurde die Region weitestgehend vom kolonialen Einfluss der Europäer verschont, nur einige Missionäre besuchten die Schangenquelle.

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Als der 1447 von Bartholomeu Diaz entdeckte Hafen Angra Pequena unter dem deutschen Kaufmann Adolf Lüderitz ab spätestens 1883 für das deutsche Reich von größerer Bedeutung wurde, begann die Entwicklung von Aus zu einer kleinen Handelstation, die das Inland um Keetmanshoop mit dem Hafen von Lüderitz (so hieß Angra Pequena mittlerweile) verband. 1890 verkündeten die Deutschen offiziell, dass Namibia nun „Kronkolonie“ sei und die Hafenstadt Lüderitz entwickelte sich zu einem für Deutsch-Südwestafrika bedeutenden Handelsstützpunkt. Über Lüderitz gelangten mehr und mehr Soldaten der Schutztruppe ins Land und es folgten kriegerische Auseinandersetzungen zwischen der deutschen „Schutzmacht“ und den indigenen Völkern Namibias.

Ende 1904 brach der Krieg zwischen den Nama und den Deutschen aus, mehr deutsche Soldaten mussten zum „Schutz der Völker“ ins Land gebracht werden und aus diesem Grund wurde die Errichtung einer Eisenbahnverbindung zwischen Lüderitz und Aus von der deutschen Regierung genehmigt. Noch heute wird die Bauleistung gelobt – in nur einem Jahr wurde die komplette Strecke von 120 km fertig gestellt. Dass dabei allerdings über 1000 „eingeborene Bahnangestellte“ umgekommen sind, wird gelegentlich vergessen.

Jedenfalls entwickelte sich die Bahnhofsstation Aus in den folgenden Jahren zu einem kleinen Städtchen mit einem Hotel, Cafès, Polizeistation, Kirche und einigen Geschäften und Gewerbestellen. Ab 1907 wurden auch die wertvollen Karakulschafe auf Farmen rund um Aus gezüchtet. Als 1908 der erste Diamant in der Nähe von Kolmanskuppe (ca. 100 km westlich von Aus in Richtung Lüderitz) gefunden wurde, beschleunigte sich die Entwicklung von Aus weiter. Sogar eine deutsche Schule wurde in den Folgejahren erbaut.

Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges endete die deutsche Zeit in Aus. Die dt. Schutztruppe und Polizisten wurden interniert, dieses Kriegsgefangenenlager (Prisoner of War Camp) kann noch heute besichtigen. Südwestafrika kam unter südafrikanische Verwaltung. Lüderitz verlor in der Folgezeit an Bedeutung, da der Hafen in Walvis Bay ausgebaut wurde und die Eisenbahn nach Südafrika viele der benötigten Güter ins Land bringen konnte. Dadurch verlor auch Aus einiges an Bedeutung.

In den 1950er Jahren gab es jedoch einen Boom der Karakulschafindustrie, der internationale Markt wurde unter anderem durch die Karakulzuchten in Aus bedient. Jedoch wurde das Städtchen Aus in den 1980er Jahren schwer getroffen als der Karakulmarkt zusammenbrach, gleichzeitig wurde der Schwerpunkt der Diamantenindustrie Von Kolmanskuppe in den Süden nach Oranjemund verlegt und es gab heftige Dürreperioden. Dadurch verließen viele Menschen Aus, Geschäfte und Schulen schlossen.

Seitdem der Tourismus an Aus Gefallen gefunden hat, geht es wieder aufwärts mit der Ortschaft. Die Wilden Pferde der Namib und schöne Unterkunftsmöglichkeiten, sowie die strategisch gut Lage zwischen Lüderitzbucht und dem Inland locken Touristen nach Aus.

Im Winter sollten sich Besucher allerdings warm anziehen, Aus gilt als einer der kälteste Orte Namibias.

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