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Sperrgebiet

Diamantensperrgebiet

Geisterstädte und Wüstenlandschaft

Das Diamantensperrgebiet wird auch als Sperrgebiet Nationalpark bezeichnet (2008 proklamiert) und erstreckt sich von der südlichen Grenze des Namib-Naukluft-Parks bis hin zum Oranje, dem Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika.

Karte

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Steckbrief

Typ
Nationalpark
Quartier
In Lüderitz
Camping
In Lüderitz
Lage
Lüderitz Umgebung
Aktivitäten
Geführte Touren

Der erste Diamant Namibias

Als im Jahr 1908 an der Eisenbahnstrecke Lüderitz – Seeheim bei der Station Grasplatz der erste Diamant gefunden wurde, war es mit der beschaulichen Ruhe in dem Wüstengebiet rund um Lüderitz erstmals vorbei. Der Eisenbahnangestellte August Stauch aus Thüringen, der 1907 auf ärztlichen Rat wegen Asthma in die deutsche Kolonie kam, war beauftragt, ein 20 km langen Schienenstrang von den ständigen Sandverwehungen freizuhalten. Dazu stand ihm ein Gehilfe zur Verfügung, welcher vorher in einer südafrikanischen Diamantenmine gearbeitet und einige Kenntnisse in der Mineralogie hatte.

Dieser brachte Stauch dann im Jahr 1908 einen beim Sandschaufeln gefundenen Rohdiamanten, denn Stauch –er war Hobbymineraloge- hatte den Auftrag gegeben, ihm gefundene, glänzende Steine zu bringen. Ob der Gehilfe wusste, dass er einen Diamanten gefunden hatte, ist allerdings umstritten. Dass der Fund ein Rohdiamant war, ließ er sich von seinem in Lüderitz wohnenden Freund Sönke Nissen, einem Bergwerksingenieur, bestätigen. Stauch und Nissen hingen den Fund des ersten Diamanten aber nicht an die große Glocke, sondern sicherten sich bei der Kolmannskuppe einen Claim von 75 km². Dort wurden sie fündig und zu reichen Männern, noch bevor das Gebiet von der deutschen Kolonialverwaltung zum Diamantensperrgebiet erklärt wurde. Stauch gründete mit Geldgebern aus Deutschland einige Bergbaugesellschaften und brachte es bis zum Millionär.

Der Diamantenrausch

In dieser Zeit des Diamantenbooms entstanden Städte wie Kolmannskoop und Elisabethbucht, die zu den reichsten Städten Namibias gehörten. 1920 hielt man die Diamantenlager um Lüderitz für erschöpft und verkaufte die Nutzungsrechte an Ernst Oppenheimer. Dieser gründete das Unternehmens "Consolidated Diamond Mines of South West Africa“, welches später von der De Beers Gruppe übernommen wurde. Die einstmals so reichen Städte wie Kolmanskoop wurden aufgegeben und wurden heute zu Geisterstädten, die sich die Wüste langsam wieder zurückholt.

Die Gesellschaft von Ernst Oppenheimer perfektionierte zunächst den Diamantenabbau und dehnte das Diamantenabbaugebiet weiter nördlich von Lüderitz und auch weit nach Süden aus. Zum Schutz der Vorkommen erfolgte die Deklarierung als Sperrgebiet. Durch Einsatz von Großgeräten wurde der Abbau zunehmend industrialisiert und dehnte sich vor allen unter den Einfluss De Beers bis in das Mündungsgebiet des Oranje aus.

Diamantensperrgebiet Nationalpark

Das heutige Diamantensperrgebiet wird auch als Sperrgebiet Nationalpark bezeichnet (2008 proklamiert) und erstreckt sich von der südlichen Grenze des Namib-Naukluft-Parks bis hin zum Oranje, dem Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika. Es umfasst eine Fläche von 26 000 km². Durchquert wird es von der Nationalstraße B4 von Keetmanshoop nach Lüderitz. Die Strecke nach Lüderitz ist frei passierbar, für den Besuch der Geisterstadt Kolmannkoop ist eine Genehmigung erforderlich, ebenso ist der Besuch von Oranjemund ganz im Süden genehmigungspflichtig.

Oranjemund

Da sich der heutige Abbau mehr auf den Atlantik im Mündungsgebiet des Oranje konzentriert, sind einige der strengen Zutrittsbedingungen mit der Proklamierung des Sperrgebiets Nationalparks 1908 aufgehoben worden. Es wird eine weitere Lockerung im Interesse des Tourismus erwartet. Vor allem die Stadt Oranjemund könnte davon profitieren. Diese wurde von der Diamantgesellschaft De Beers gegründet und diente vor allen der Unterbringung der in den Minen Beschäftigten. Die Minenbesitzer errichteten zur Bekämpfung der Langeweile zahlreiche Freizeiteinrichtungen, es gibt auch schöne Strände am Atlantik. Mit der Öffnung der Stadt für den allgemeinen Tourismus wäre ein weiteres lohnenswertes Tourismusziel vorhanden, zumal die Stadt erst 2010 in den Besitz des Staates Namibia überging. Vorher war diese Privateigentum.

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