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Luederitz

Lüderitz

Wüste und Diamanten

Der Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz gründete im Mai 1883 die nach ihm benannte Stadt Lüderitz. Die Stadt liegt an einer offenen Meeresbucht, einer der wenigen natürlichen Meeresbuchten an der so genannten Diamantenküste.

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Der erste Europäer war allerdings der portugiesische Seefahrer Bartholomeu Diaz, welcher im Jahre 1487 in der Großen Bucht landete. Bevor dieser weitersegelte, wurde der Tradition folgend, ein Steinkreuz mit Wappen an der sog. Diaz-Spitze errichtet. Diese Bucht nannte der Seefahrer Diaz dann Angra Pequena.

Der Bremer Tabakhändler landete 1883 dort und nannte es Lüderitzbucht. Er erwarb das wertlose Land weil er hoffte, hier Bodenschätze zu finden. Der Kauf ging als Meilenschwindel in die Geschichte ein, weil der Unterhändler von Lüderitz, sein Mitarbeiter Heinrich Vogelsang, dem Nama-Häuptling Josef Fredericks ein ca. 40 Meilen langes und 20 Meilen tiefes Landstück abkaufte. Darauf sollte ein Handelsposten errichtet werden. Als der Vertrag abgeschlossen war, wurde dem Häuptling Fredericks offenbart, dass es sich beim Verkauf nicht um englische Meilen (ca. 1,6 km) sondern um preußische Meilen (7,5 km) gehandelt hat. Somit hatte der Nama-Häuptling ein Gebiet von 300 mal 150 km verkauft, was der größte Teil seines Stammesgebietes war.

Die schon erwähnte Hoffnung auf Bodenschätze erfüllte sich jedoch nicht, so dass Adolf Lüderitz in große wirtschaftliche Schwierigkeiten kam und das Land 1885 an die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika verkaufen musste. Von einer Erkundungstour auf dem Oranje-Fluß im Jahre 1886 kehrte Lüderitz nicht zurück und gilt als seither verschollen.

Große wirtschaftliche Bedeutung erlangte Lüderitz ab 1908, als der schwarze Arbeiter Zacharias Lewela bei Schaufelarbeiten an einer Schmalspurbahn einen Diamanten fand. Da der Bahnmeister August Stauch hier Diamantenvorkommen vermutete, hatte er seine Arbeiter instruiert, ihm glänzende bzw. seltsame Steine zu bringen. Nach diesem Fund erwarb Stauch zusammen mit seinem Partner Sönke Nissen die Schürfrechte in diesem Gebiet. Mit dem beginnenden Diamantenfieber wurden nicht nur zahlreiche Abenteurer und Glücksritter ins Land gelockt, sondern es begann auch ein steiler Aufstieg für Lüderitz zu einer sehr wohlhabenden Stadt. Da sich der Diamantenabbau aber immer weiter südlich verlagerte, verlor Lüderitz zunehmend an Bedeutung.

Da der kalte Benguela-Strom vor der Atlantikküste Namibias große Mengen Plankton mit sich führt, sind die Gewässer äußerst fischreich, so dass sich nach dem Diamantenboom Fischerei etablieren konnte. Das sehr saubere Atlantikwasser ermöglichte zudem eine gute Austernzucht.

Touristische Sehenswürdigkeiten sind einige gut erhaltene Gebäude aus der wilhelminischen Kaiserzeit, die im Jugendstil errichtet sind.

Bemerkenswert sind auch, bedingt durch die Seelage der Stadt, viele reizvolle Küstenabschnitte. Erwähnenswert sind die Große Bucht, viele Sandbuchten und Lagunen. Rund um die Halifax-Insel sind Pinguine und Flamingos zu bewundern.

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