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Okahandja

Hauptstadt der Herero

Okahandja hat ca. 25.000 Einwohner und gilt heute als eine der drei wichtigsten Städte der Herero. Okahandja liegt etwa 70 km nördlich von Windhoek an der B1 strategisch günstig auf dem Weg in den dicht besiedelten Norden und an die Küste nach Swakopmund.

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Die Geschichte von Okahandja ist sehr nah mit der Geschichte des Volkes der Herero verbunden. Hier lag schon seit ca. 1850 eines ihrer wichtigsten Stammeszentren, denn es war ein bevorzugter Siedlungsplatz der aus dem heutigen Angola zugewanderten Herero-Stämme.

Die deutsche Schutzmacht bemühte sich ab 1884 um eine vertragliche Übereinkunft mit den Herero, da diese inzwischen – nach vielen vorausgegangen blutigen Auseinandersetzungen- die wichtigste Macht in Südwest-Afrika bildeten. Diese Bemühungen hatten aber nur wenig Erfolg, die Deutschen wurden zwischenzeitlich sogar aus Okahandja (1884) verjagt und mussten sich nach Otjimbingwe retten. Nachdem die Schutztruppen verstärkt wurden und sich das Verhältnis zu den Deutschen verbessert hatte, konnte 1890 ein neuer Schutzvertrag mit Curt von Francois (Begründer von Windhoek) in Okahandja abgeschlossen werden. Nach dessen Abschluss waren die Beziehungen zwischen den Deutschen und den Herero zunächst noch gut, diese wurden jedoch durch Übergriffe von deutschen Farmern und Willkürmaßnahmen deutscher Unternehmer zusehends schlechter. Daraus entstand im Januar 1904 ein von Okahandja ausgehender Aufstand der Herero. Dieser Konflikt dauerte 7 Monate und endete in der Schlacht von Waterberg mit der anschließenden Vertreibung der Herero in die Omaheke, was fast zu der völligen Vernichtung der Herero führte. Vor allem die gewissenlose Vertreibung in die Omaheke, wo tausende Herero verdursteten, ging in die Geschichte als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts ein.

Okahandja ist bis heute das wichtigste Zentrum der Herero geblieben, hier sind auch die großen Herero-Führer begraben. Zum Gedenken an die Schlacht von Waterberg und der verstorbenen Führer wird jedes Jahr im August ein traditioneller Hererotag gefeiert, welcher auch zunehmen touristischen Charakter hat. Dabei sind besonders die Festumzüge zu erwähnen, mit den farbenprächtigen Kostümen und die an Rinderhörner erinnernden Kopfbedeckungen der Hererofrauen, während die Männer beigefarbene Militäruniformen tragen.

Okahandja ist ein typischer Durchgangsort. Es gibt zweit große Souvenirmärkte am Ortsein- und Ausgang. Hier finden sich sehr gute Holzschnitzereien in beeindruckender Qualität und Auswahl zu erschwinglichen Preisen.

25 Kilometer südwestlich liegen die Thermalquellen von "Gross Barmen". Die einstige Missionsstation wurde 1975 zum Thermalbad umgebaut. Aus einer Tiefe von 2500 Metern strömt 65 Grad Celsius heisses Heilwasser in ein Innen- und ein Aussenbecken.

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